Direkt zum Seiteninhalt

# Wohlfühlzeit

Dagmar A. Grahl I kunst und coaching

Beitrag zur Blogparade  I  Text / Bild: © Dagmar A. Grahl  I  Februar 2016



Wohlfühlzeit ?

In einer mattmüden Phase sehnte ich mich nach einer inneren Auferstehung. Jedenfalls wollte ich wieder befreiter in den Montag starten. Ich raffte mich auf, mir war nach Musik und Bühne. Die leichten und komischen Sachen waren bereits ausverkauft. Also Oper vom Feinsten in einem großen Haus.

Beim Anziehen wählte ich natürlich das kleine Schwarze. Könnte auch mal ein Neues sein! Dafür möbelten die Spitzenstulpen für das Handgelenk das schlichte Kleid vollkommen auf und machten plötzlich Lust auf mehr. Ich wechselte auch noch die schwarze in rote Unterwäsche. Meine Hochhackigen passten noch. An den Füßen hatte ich also nicht zugenommen. Nur mein Kopf schien größer geworden zu sein. Ich entschied mich auf der Stelle einigen Ballast rauszuwerfen. War längst überfällig.

In der Oper saß ich zwischen zwei fremden Herren mit Anzug, der eine mit Opernglas in der Hand. Es fing also ganz gut an. Vier Stunden Mammutprogramm mit zwei Pausen dazwischen, wenn schon denn schon. Ich hatte ja schließlich einiges nachzuholen. Irgendwann merkte ich wie mein rechter Arm von der Schulter bis zur Hand verkrampfte, es zog sich dann sogar bis zur Halswirbelsäule hoch.
Na toll. Wie komm ich hier nur raus, dachte ich. Meine leise innere Panik verschlimmerte dies noch mehr und lähmende Beinschwere auf der rechten Seite kam dazu. Ein inneres Rattern schien alle Klangoktaven der Opernsängerin zu übertönen. Wie nervig konnte doch plötzlich Oper sein! Ich hatte mit meinen eigenen Nerven zu tun. Sie hielten fest, das heißt sie weigerten sich vor der Entkrampfung.
Ein Kampf war also angesagt. Nicht mehr auf der Bühne sondern im eigenen Programm. Ein Blick nach links und ein Blick nach rechts zu meinen männlichen Nachbarn. Ihre Blicke gebannt auf der Bühne.

Es durchzuckte mich plötzlich und ich erinnerte mich jetzt an all das bereits Gelesene über Heilung. Was erzählte ich meinen eigenen Klienten in solchen Fällen?
Ok, erst mal Schuhe ausziehen. In der Oper natürlich leise abstreifen und mit den Füßen entspannt erden. Ein wechselseitiger Blick von meinen Nachbarn. Ich war an einem Punkt, wo dieses fremde Denken völlig egal wird.

Atmen. Weich atmen. Aufrecht sitzen, aufrichten, so dass der Atem frei fließen kann. Mit der Quelle verbinden, das Herzen öffnen. Eine Hitzewelle schoss durch mich und die Erinnerung an einen alten Bandscheibenvorfall mit Lähmungen im Genick und Arm. Ausatmen ...

Irgendwann hörte ich plötzlich wieder Musik und hatte das Gefühl, all meine Zellen öffnen und weiten zu wollen. Sie waren bereit, als ob sie darauf gewartet hatten. Ich begriff und öffnete mich noch mehr, so dass die Musik frei durch meinen Körper fließen konnte. Ich mutierte zu einem Klangkörper. Nicht mehr durch die Ohren kam die Musik sondern ich nahm sie durch jede Zelle auf. Ich schien wie ein Beobachter. Vorne die Bühne und ich auf meinem Platz, ohne Schuhe. Ließ es nur noch fließen, meinen Atem und die Klänge durch mich. Es wurde weicher in mir. Und in der Pause war mir klar, dass ich nicht gehen wollte. Ich brauchte die Musik für meine Heilung.

Die Panik war vorbei und ich konnte mich immer mehr hingeben. Der Spielverlauf auf der Bühne bereitete mir zunehmend Freude, das Leben pulsierte wieder in mir. Am Ende war ich so von Dankbarkeit erfüllt und meine lähmenden Erscheinungen verschwunden. Ich schien ein altes Trauma überwunden. Meine Intuition hatte mich in die Oper geführt.

Seitdem beschäftige ich mich noch intensiver mit der faszinierenden Wirkung von Klang und verbinde es beim intuitiven Coaching mit meinem Wissen zur Farbheilung.

So war es
nicht gedacht
am Ende
habe ich
doch gelacht ...


Viel Freude beim nächsten Konzertbesuch und
herzliche Grüße von Dagmar A. Grahl


Text / Bild:  © Dagmar A. Grahl
www.dagmar-grahl.de  I  +49 178 875 81 80  I  kunst@dagmar-grahl.de
 
Wohlfühlzeit
Diesen Beitrag schrieb ich anlässlich der Blogparade auf taschendamen.de



Zurück zum Seiteninhalt